Wednesday, December 24, 2008

Unterverständnis über das Qimonda-Hilfspaket

Laut heise.de will sich das Land Sachsen mit 150 Millionen Euro für den Speicherchiphersteller Qimonda beteiligen. Durch die Pleite wären die Arbeitsplätze von 3200 Mitarbeiten bedroht.

Das sind mal eben 46.000 Euro pro Arbeitsplatz, die vom Steuerzahler aufgebracht werden müssen. Das sind Größenordnungen, die fast an die Kohlesubventionen im Ruhrgebiet herankommen.

Der Haushalt des Landes beträgt 3,4 Milliarden (Quelle). Das bedeutet, dass 4% des gesamten Haushalts in ein Unternehmen gepumpt wird, dass "seit Geschäftsbeginn im Jahr 2005 [...] Milliardenverluste einfährt" und deren "strukturellen Probleme seit Langem bekannt sind" (Quelle).

Mir ist nicht klar, was außer reinem Populismus Politiker dazu bringt, so das Geld aus dem Fenster zu werfen. Sie können doch nicht ernsthaft glauben, dass die Strukurprobleme der Firma irgendwie gelöst werden, wenn man mal eben etwas Bargeld hineinpumpt. Wenn die Firma dann 2010 anstatt 2009 insolvent geht, dann ist das Geschrei wegen der "Heuschrecken" und den bösen Unternehmen wieder riesig. Das ist doch abzusehen. Ich kann, wenn ich die Nachrichten im Moment verfolge, nur den Kopf schütteln. Mit 150 Millionen lässt sich so viel sinnvolles anstellen, aber der Firma ein oder zwei Jahre zu schenken, gehört ganz bestimmt nicht dazu. Aus Holzmann und Co. wurde offensichtlich nicht gelernt.

No comments:

Post a Comment