Nachdem ich vor zwei Jahren die gute, interessante Vorlesung zur Sozialphilosphie gehört habe und ich noch Punkte für das Studium Generale brauchte, hab ich im letzten Semester die Vorlesung "Philosphie der Technik" von Prof. Peckhaus gehört. Da Prof. Peckhaus auch im Vorstand des "Heinz Nixdorf Institutes" sitzt, klang auch erstmal nicht schlecht.
Ich nehme die Verantwortung des Ingenieurs durchaus ernst und auch deshalb habe ich gedacht, es könnte interessant werden. Und wurde bitter enttäuscht.
Der absolute Fokus der Vorlesung lag auf extrem technik-kritischen Kräften wie Martin Heidegger und Hans Jonas. Zum Beispiel geht es bei Jonas laut der Vorlesung nicht mehr um eine Risikoabschätzung und Bewertung alleine. Wenn eine Technologie, Erfindung oder Tat größere negative Folgen haben könnte - egal mit welcher Wahrscheinlichkeit oder welchen Umständen, nur die Möglichkeit zählt - dann sollte man die Erfindung nicht tätigen, nicht in die Richtung forschen oder etwas nicht tun. Ich glaube nicht, dass ich das so falsch sehen wenn ich sage, dass man mit dieser Leitlinie kann man Forschung und Technikanwendung einfach komplett einstellen kann.
Irgendwie konnte ich mich nie dem Gedanken verwehren es geht doch mehr darum, dass "kapitalistsche (-technische)" System an sich zu kritisieren als mir als Ingenieur sinnvolles Handwerkszeug in die Hände zu geben.
Die Unterlagen waren ziemlich schlecht und können von der Qualität nicht ansatzweise mit den Unterlagen wie sie in der Informatik üblich sind mithalten. Dass die Klausur trotz (mit etwas Abstand gesehen) sehr einfachen Fragen gar nicht so gut ausgefallen ist, lag weder an der Komplexität des Stoffes oder den Studenten sondern an den Unterlagen. Ein roter Faden fehlte meiner Meinung nach zum Beispiel komplett.
Zumindest im letzten Monat wurde sehr oft mit Videobeiträen gearbeitet, wo zum Beispiel gezeigt wurde das für ein tolles, vorbildliches, weil untechnisiertes Leben Heidegger in den Alpen führte. Ist dass richtig in einer Universtätsvorlesung? Man braucht sich dann auch nicht mehr zu wundern, wenn die Lehramtsstudenten (die meisten waren aus der Schiene) diese "Technik" in den späteren Unterricht übernehmen.
Mein Fazit ist nie wieder, aber mein Studium Generalle ist seit Mittwoch auch "voll". Es gab nur einen Grund weiter zu der Vorlesung zu gehen und der hatte mit Kaffee zu tun.
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