Friday, February 16, 2007

Fair Use, Google und die digitale Bibliothek

Ohne Frage, Google hat im Moment reichlich Stress mit dem Urheberrecht.

Selbst mit dem Copyright-Recht in den USA ist YouTube deutlich ein Problemfall und mit dem (kontinental-) europäischen Recht sieht es noch schlimmer aus.
In Belgien hat ein Gericht gerade wieder wegen Google News gegen Google entschieden.
Auch das Booksearch-Projekt steht in der Kritik.

Das Problem (für Google und IMHO für die Wissensgesellschaft) in Deutschland/Europa ist dass nur wenige relativ genau spezifizierte Ausnahmen im Urheberrecht gibt, so genannte Schranken z.B. die Zitatschranke. Während das US-Copyrightrecht auch sehr weit davon entfernt ist perfekt zu sein, aber dort gibt es wenigstens eine FairUse-Generalklausel, wodurch mehr erlaubt ist als mit unseren "Schranken".

Dort findet eine Prüfung u.a. nach vier Merkmalen statt (Copyright Act)

In determining whether the use made of a work in any particular case is a fair use the factors to be considered shall include—

1. the purpose and character of the use, including whether such use is of a commercial nature or is for nonprofit educational purposes;
2. the nature of the copyrighted work;
3. the amount and substantiality of the portion used in relation to the copyrighted work as a whole; and
4. the effect of the use upon the potential market for or value of the copyrighted work.

Ja, Juristen hassen Generalklauseln, aber ich glaube im Urheberrecht sind sie notwendig.

Wie ich das deutsche Urheberrecht verstehe, dann könnte es schon für jede Suchmaschine, Online-Blogreader und andere Arten von Services, die Daten von anderen Urhebern verarbeiten, sehr knapp werden. (Mein automatisches Blogaggregat juli-blogs.de ist davon nicht betroffen, weil ich die Genehmigung der Urheber habe.)

Aber nimmt (selbst mit einer weitreichenden Definitiv von "nimmt") ein Online-Blogreader-Service dem Urheber wirklich etwas weg, so dass so solcher Serviceanbieter dafür bestraft werden sollte? Ich halte da das FairUse-Prinzip für wesentlich ausgeglichener.

Zurück zum Thema:
Nach deutschem Recht hätte das Booksearch-Projekt wohl keine Chance. Nach dem US-Recht besteht eine ganz gute Chance, dass es rechtlich möglich ist. Laura Dierking hat sich in der 12. Episode von J!Cast mit dem Booksearch-Projekt auseinandergesetzt. Dort werden Fragen beantwortet wie:
Was macht das Projekt? Was wird eigentlich angezeigt? Was sagt das (amerikanische) Urheberrecht dazu?

Gates vs. Jobs with Mighty Finder

Schon sehr durchgeknallt, aber witzig.

(YouTube Video)
Der iHouse-Gag war schon extrem komisch ("Yes, no windows")
(via Chaos Blog Paderborn)

Wednesday, February 14, 2007

Zeit für meine VKrit: Speichersysteme

So eben wurde der ersten Ordner mit Vorlesungsunterlagen in diesem Semesters in den Keller gebracht.

Zeit für meine VKrit: Speichersysteme
Speichersysteme ist eine neue Veranstaltung, die sowohl für die E-Technikstudenten wie auch für Informatiker angeboten wird. Gehalten wird sie von Andre Brinkmann einem Informatiker, der allerdings als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für E-Technik arbeitet.
Auf der Homepage wird die Vorlesung so beschreiben:

Angesichts der beständig steigenden Datenmengen wird es trotz der ständig anwachsenden Festplattenkapazitäten immer schwieriger, mit den bisher verwendeten Konzepten für die Speicherinfrastruktur einen effizienten, d.h. performanten und störungsfreien Betrieb sicherzustellen. Die durch die jährliche Verdopplung der zu verwaltenden Datenmengen entstandene Belastung der Administratoren hat zu der Entwicklung und Einführung neuer Methoden geführt, durch die heute weltweit kooperierende Speichersysteme möglich geworden sind.

Im Rahmen dieser Vorlesung wird angefangen bei einer einzelnen Festplatte bis hin zu global verteilten Speicher- und Peer-to-Peer-Systemen eine Einführung in moderne Speichertechnologien, deren Verwaltung und Modellierung gegeben. Die theoretischen Grundlagen der Vorlesung werden dabei in den Übungen praktisch vertieft.

Für mich war es die erste Masterveranstaltung in meinem Vertiefungsgebiet ESS.

Es war auf jeden Fall eine der interessanteren Veranstaltungen in diesem Semester. Gerade die letzten Veranstaltungen (Distributed File Systems und Co) waren sehr interessant. Davon hätte ich mir mehr gewünscht. Vielleicht hätte man die Themen am Anfang etwas schneller durchziehen können. Die genaue Gewichtung ist wohl wirklich schwer beim ersten Mal hinzukriegen.

Die Folien waren etwas gewöhnungsbedürftig. Man merkt, dass die Folien noch nicht über Jahre gereift sind. Teilweise werden die gleichen Dinge inkonsistent benannt. Teilweise werden zusammenhängende Themen mit einigen Wochen Abstand besprochen, weil Themen mit weniger Zusammenhang dazwischen geschoben wurden. Während der Vorlesung selbst ist dies nicht so aufgefallen, aber in der Klausurvorbereitung ziemlich massiv.

Gut fand ich, dass zum Teil zusätzliches Material (z.B. Originalpaper) verlinkt wurden.

In den Übungen wurden die Themen praktisch an einem Disksimulator (z.B. Schedulingstrategien) und an Linux-Systemen umgesetzt. Ebenfalls ein guter Ansatz. Teilweise hat sich aber die installierte Software z.B. zur Performancemessung quer gestellt.

Ich würde es wieder belegen und hoffe, dass in Zukunft häufiger Veranstaltungen zusammen mit der E-Technik angeboten werden.

Material:
Lehrhilfe/Zusammenfassung
Prüfungsprotokoll

Friday, February 09, 2007

Individuell vereinbarte Prüfungstermine?

Ich vermisse die gute alte Zeit mit Klausuren und feststehenden Prüfungsterminen.

Nicht dass ich mit mündlichen Prüfungen nicht klar kommen würde (eher das Gegenteil ist der Fall), aber ich wußte wann die Prüfungen sind und die Dozenten hatten kaum eine andere Wahl als in den Prüfungszeiträumen (erste 3 Wochen der vorlesungsfreien Zeit und letzte 3 Wochen) auch jeweils eine Prüfung anzubieten.

Jetzt im Master ist dies vorbei:
Das Ergebnis: Gleich dreivier meiner Dozenten stehen im 1. Prüfungszeitraum (selbst wenn man vier Wochen daraus macht) nicht für Prüfungen zur Verfügung.

Gerade bei einer so kurzen vorlesungsfreien Zeit ist das problematisch.

Zuerst klingt ja das Angebot der Dozenten nach individuell vereinbarten Termin nicht schlecht. Aber dann merkt man, dass die neu gewonnene Freiheit eher von den Dozenten genutzt wird keinen Termin im Prüfungszeitraum anzubieten.

Update: Gerade habe ich noch eine Mail erhalten, in der ein schon vereinbarter Prüfungstermin gecancelt wird, so dass die Prüfung noch weiter nach hinten verschoben werden muss.

Monday, February 05, 2007

Wichtige Programme für eine MacOSX-Installation

MacOS X kommt mit vielen Programmen, aber nicht für alle Aufgaben sind es Programme dabei.
Für Switcher ergibt sich dann natürlich das Problem, dass sie nicht wissen welche der vielen, vielen verfügbaren Programme gut geeignet ist.
Deshalb hier meine Liste an Programmen, die ich als erstes installieren würde:

- AdiumX
Adiumx ist ein Open-Source-Client für verschiedene Instant Messaging Protokolle und -Netzwerke wie ICQ und dient mir vor allem als ICQ fähiger iChat-Ersatz.
Gerade ist die Version 1.0 erschienen.
Link: www.adiumx.com/

- Cyberduck
Open-Source-Client für FTP, SFTP (Secure FTP) und SCP (Secure Copy). Interessanterweise trotz Cocoa-Oberfläche in Java geschrieben.
Link: cyberduck.ch/

- SubEthaEdit
Kostenloser Editor für kleine Skripte und Texte. Zeichnet sich besonders dadurch aus, dass man mit mehreren Leuten zusammen ein Dokument bearbeiten kann.
Leider seit einiger Zeit nicht mehr kostenlos verfügbar.
Link: www.codingmonkeys.de/subethaedit/

- VLC
MacOS X ist mit iTunes, DVD und QuickTime schon gut mit Mediaplayern ausgestattet, aber einige Formate können diese nicht abspielen. Für diese hat mir der Open Source-Player VLC immer einen guten Dienst geleistet.
Link: www.videolan.org/

- NetNewsWire
NetNewsWire ist einer der vielen Feed-Reader für den Mac. Er zeichnet sich mit einer Mail-artigen Oberfläche aus und ist in der Lite-Variante kostenlos.
Link: www.newsgator.com/NGOLProduct.aspx?ProdID=NetNewsWire

Weitere Hinweise oder Kommentare sind gerne gesehen.

Sunday, February 04, 2007

Preissenkung bei Amazon.de

Eine atemberaubende Preissenkung bei amazon.de

Bitte beachten Sie
Haben Sie schon bemerkt, dass der Preis von [...] von EUR 14,95 auf EUR 14,95 gesunken ist, seitdem Sie den Artikel in Ihren Einkaufswagen gelegt haben? Die Preise der Artikel im Einkaufswagen entsprechen immer den aktuellen Produktpreisen auf der Website.

Webmontag in Paderborn

Bei meinem ehemaligen Azubi-Kollegen Tim Adler habe ich von der Idee eines Webmontags in Paderborn gehört.

Ich habe schon von den Webmontag-Veranstaltungen in anderen Städten gehört und seit ein paar Stunden ist auch ein Webmontag Paderborn in Planung.

Im Wiki gibt es die aktuellen Informationen. Sehr positiv finde ich die Anzahl der Teilnehmer und der Themenvorschläe, die sich schon in der kurzen Zeit angesammelt haben.

Die Idee ist prima und wenn es terminlich irgendwie machbar ist, dann bin ich dabei.

Thursday, February 01, 2007

Hinweis: USA Erklärt

Da ich schon gerade beim Thema bin, will ich gleich auch auf die Seite "USA Erklärt" (eigentlich kein Blog im herkömmlichen Sinne) empfehlen.

Der Autor (ein US-Amerikaner, der in Deutschland lebt) schreibt in unregelmäßigen Abständen über verschiedene Themen und versucht "die USA zu erklären".

Hier mal eine kurze Themenliste mit hervorragenden oder witzigen Artikeln:

  • Das politische System:
  • (Pop)-Kultur, Kino und Serien:

    <ul>
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/10/18/halloween-ein-leitfaden-fur-die-nacht-der-kinder/">Halloween: Ein Leitfaden für die Nacht der Kinder</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2007/01/10/niemand-entkommt-dem-kansas-spruch-die-bedeutung-von-the-wizard-of-oz/">Niemand entkommt dem Kansas-Spruch: Die Bedeutung von The Wizard of Oz</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/09/10/die-ultimative-einfuhrung-in-american-football/">Die ultimative Einführung in American Football</a> (mangels eigener Sportkategorie, sehe ich Football einfach mal als Teil der Popkultur)</li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/11/19/buffy-und-anti-drogen-botschaften-in-us-serien/">Buffy und Anti-Drogen-Botschaften in US-Serien</a></li>
    </ul>
    
  • amerikanische Geschichte (schon deshalb interessant weil ich gerade sowieso das klassische Buch "Demokratie in Amerika" von Tocqueville lese)

    <ul>
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/12/06/liebe-briten-euer-tee-schwimmt-im-hafen-steuern-und-mitbestimmung/">Liebe Briten, Euer Tee schwimmt im Hafen: Steuern und Mitbestimmung</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/10/27/land-fur-alle-wie-das-eigenheim-fur-amerikaner-zum-normalfall-wurde/">Land für alle: Wie das Eigenheim für Amerikaner zum Normalfall wurde</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/06/11/wie-man-eine-verfassung-bewirbt-die-federalist-papers/">Wie man eine Verfassung bewirbt: Die Federalist Papers</a></li>
    </ul>
    
  • Übersetzungsfehler:

    <ul>
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/09/23/nachtrag-trinity-und-south-park-und-die-gefahren-der-synchronisation/">Nachtrag: Trinity und South Park und die Gefahren der Synchronisation</a></li>
    </ul>
    
  • alltäliche Fallstricke beim Leben in den USA:

    <ul>
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/11/13/thanksgiving-ist-nicht-erntedank/">Thanksgiving ist nicht Erntedank</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/11/01/kurz-erklart-butter/">Kurz erklärt: Butter</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/09/18/warum-amerikaner-briten-kanadier-nicht-sagen-was-sie-meinen/">Warum Amerikaner (Briten, Kanadier) nicht sagen, was sie meinen</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/12/18/humor-teil-1-jetzt-mal-im-ernst/">Humor, Teil 1: Jetzt mal im Ernst</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/08/23/kurz-erklart-grundnahrungsmittel-erdnussbutter/">Kurz erklärt: Grundnahrungsmittel Erdnussbutter</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/07/29/root-beer-oder-wie-man-deutsche-und-amerikaner-unterschiedet/">Root Beer oder wie man Deutsche und Amerikaner unterscheidet</a></li>
    
      <li><a href="http://usaerklaert.wordpress.com/2006/09/25/warum-einkaufen-in-den-usa-so-nervig-ist-die-sales-tax/">Warum Einkaufen in den USA so nervig ist: Die Sales Tax</a></li>
    </ul>
    

Ja, es sind jetzt ein Menge Einträe geworden, aber es sind wirklich so viele (und noch mehr) gute Artikel.

Politisch ist der Autor zwar nicht ganz meine Richtung (auch erkennbar, am Blogkarnevalzeichen), aber da es sich explizit nicht um ein Meinungsblog (siehe hier) handelt, blitzt die eigene Meinung des Autors nur ein einigen Stellen heraus.

Aber insgesamt tut dies der Güte der Seite keinen Abbruch. Viele Artikel waren entweder sehr lehrreich und/oder witzig.

VKrit: English for Computer Science Students

Das Semester geht zu Ende, seit für meine ganz private VKrik.
Im Grund will ich zu jeder Veranstaltung einen kurzen Kommentar veröffentlichen.
Fangen wir deshalb mit etwas einfachen an. Meine Englisch-Veranstaltungen im Studium Generale: Im letzten Semester "Reading, writing about und discussing technical texts" von Professor Warren und in diesem Semester "English for Computer Science Students" (je 2 ECTS-Punkte). Beide bewerte ich sehr positiv und sind definitiv empfehlenswert.

Die Grundlagen von wissenschaftlichen Schreiben an der Universität kaum vermittelt. Ohne den Kurs bei Professor Warren im letzten Semester wäre meine Bachelorarbeit sowohl inhaltlich als auch sprachlich deutlich schlechter gewesen. Ich habe dort etwas über Englisch gelernt, aber wesentlich mehr zum wissenschaftlichen Schreiben mitgenommen.

Eine andere Ausrichtung hatte die Veranstaltung in diesem Semester. Die Veranstaltung besteht aus mehreren Teilen, u.a. muss man englische Texte lesen und verstehen Zusammenfassungen und Bewerbungsschreiben erstellen und eine kurze Präsentation über ein beliebiges Thema auf Englisch halten.. Es gibt Hörverstehensübungen, Grammatikübungen.
Insgeamt wirkt es entfernt wie eine Vorbereitung auf den TOEFL-Tests.

Daneben hatten beide Veranstaltungen auch eine Komponente, die über die Lehre der Sprache hinausgeht. Insbesondere in "English for Computer Science Students" wurde auch über kulturelle Eigenheiten der USA gesprochen. Beim Reading-Kurs bestand diese zusätzliche Komponente mehr aus wissenschaftliche Eigenheiten und dem Universitätssystem in den USA.

Wer sich mehr für diese Komponente interessiert, der sei auch auf diesen Artikel über die Seite "USA Erklärt" verwiesen.

Diese Komponente bringt nichts für die Vorbereitung für auf Englisch gehaltene Kurse im Master, aber ich fand dies fast noch interessanter als die eigentlichen Kurse.

Wer noch mehr Englisch hören möchte, den verweise ich auf den kostenlosen Podcast "English as a second language".