Wednesday, October 26, 2005

Änderung der Nebenfachregelungen Wiwi für Informatik an der Uni Paderborn

Dieses Semester wurde überraschend (zumindest für die Informatik-Fachschaft) die Regeln für das Nebenfach Wirtschaftswissenschaften im Informatikstudium an der Uni Paderborn geändert. Kurz: Ich bin deswegen stinksauer. Bis jetzt bestand die Regelung, dass der Student sowohl "BWL A" als auch "BWL B" hören muss. Beide Veranstaltungen bestehen eigentlich aus 4 oder 5 Einzelveranstaltungen, die zusammen geprüft werden und sind jeweils 9 Leistungspunkte wert. Damit umfasst eine BWL-Veranstaltung ungefähr ein Drittel der erwarteten Semesterleistung (30 LP). Ich habe also brav BWL A und BWL B gehört und mit (für Informatiker) guten Ergebnissen abgeschnitten. Jetzt heißt es, dass BWL A ODER BWL B gehört werden muß. Das ich BWL B gehört habe, bringt also mich in meinem Studium keinen Schritt weiter. Für mich war es total umsonst.

Dieser Interpretation will sich aber Prof. Nastansky (Nebenfachbeauftragter) nicht anschließen. "Im Sinne der bisherigen verbindlichen NF-Regelungen werden die beiden BWL-Prüfungen auf dem Prüfungskonto für den I. Studienabschnitt berücksichtigt." Aber auf meine Frage "Würde ihre Bestätigung der erbrachten Leistungen anders ausfallen, wenn eine der beiden BWL-Veranstaltungen nicht im Nebenfach angerechnet würde?" antwortete der Nebenfachbeauftragte schlicht "Nein, s.o.".

Wenn die neue Regelung wenigstens schon ein Semester vorher angekündigt worden wäre, dann hätte ich meine Studienplanung darauf aus richten können. Ich könnte schon drei der acht Wahlveranstaltungen im 2. Studienabschnitt haben. Es reicht bei mir nicht ganz, dass ich ein ganzes Semester früher das Bachelor-Studium beende (nach 5 anstatt nach 6), aber bei anderen Studenten, die ich kenne, würde dies der Fall sein. Aber nein, Änderungen langfristig zu planen und es dem Studenten ermöglichen sich darauf einzustellen haben die Verantwortlichen für das Nebenfach nicht nötig.

Bei uns im Informatikinstitut gab es bei der Umstellung von Diplom auf Bachalor/Master die Regelung, dass bisherige Leistungen des Studenten nicht verloren gehen dürfen; allgemein sollen Übergangsregeln nicht zum Nachteil des Studenten sein. Das hat dort auch gut geklappt und im Gegensatz zu anderen Instituten oder anderen Unis hört man kaum Murren über die Umstellung der Abschlüsse. Wenn die Wirtschaftsinformatiker ihre Umstellung in dem Stil betreiben wie sie uns das Nebenfach aufdrücken, dann befürchte ich für die Wirtschaftsinformatikstudenten böses. Einige Gespräche mit Winfos bestätigen diese Befürchtung auch, da man dort nicht glücklich über die Art der Umstellung ist.

Nachdem sich offensichtlich viele Studenten über die neue Nebenfachregelung beschwert haben, würde jetzt eine Übergangsregelung getroffen, die den Namen allerdings nicht wert ist, denn sie umfasst nur einen kleinen Teil der Studenten. Eine Anrechnung auf ein anderes WiWi-Fach (Wirtschaftsinformatik oder VWL) ist möglich, wenn man noch auf Diplom studiert und das Vordiplom noch nicht hat. "Wenn Sie schon das VD [Anm.: Vordiplom] haben, dann gibt es in der Tat keine Anerkennungsmöglichkeit mehr."(Email von Prof. Szwillus)

Diese Regelungen lässt alle Studenten aussen vor, die schon auf die neue Studienordnung umgestellt haben. Und wer BWL B gehört hat und nach dem Semester sein Vordiplom noch nicht hat, gehört laut dem Standard-Studienverlaufsplan zu den langsamen Studenten. Wer im Plan mit seinem Studium ist, geht leer aus. Ich wünsche mir eine Ausweitung dieser eigentlich nur logischen Übergangsregelung auf alle Studenten und wundere mich sehr darüber, dass dort Probleme bestehen. Auf der Homepage werden für die Diplom-Studenten zwar noch weitere Regelungen angekündigt, aber in dem Zitat von Prof. Szwillus sieht das leider anders aus.

Es wurde also ohne Not ein Drittel eines Semesters für nichtig erklärt ohne das man eine Möglichkeit hatte, sich auf die neue Situation vorzubereiten. Man braucht sich bei solchen Regelungen nicht zu wundern, dass die durchschnittliche Studiendauer bei ca. 12 - 14 Semestern liegt (ich habe da keine eindeutigen Werte, aber die Gerüchte bewegen sich in dem Rahmen).

Zu allem Überfluss kollidiert die Vorlesung, die ich im Nebenfach nun noch hören muss, mit zwei anderen Veranstaltungen, die ich hören muss oder möchte. Die Veranstaltungen "Usability Engeniering", "Modellbasierte Softwareentwicklung" und ein Teil von VWL "Mikroökonomik A" liegen, finden alle Donnerstag von 14 - 16 Uhr statt.

Dies wäre ein Punkt an dem sich mal die ASTA einsetzen sollte, diese kümmert sich wohl nicht um solche banalen Sachen vor Ort.

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