Boche vom B.L.O.G. - Bissige Liberale Ohne Gnade - hat einen interessanten Artikel über Entwicklungshilfe veröffentlicht und verweist dabei auf das Buch "Ende der Armut" von "Jeffrey D. Sachs".
Er wendet sich dabei gegen die Liberale, die meinen man käme auch ohne Entwicklungshilfe aus. Die Personen, die Entwicklungshilfe als sozialistische Subventionspolitik sehen.
Selbstverständlich ist Marktwirtschaft zentralistischer Wirtschaftspolitik überlegen. Selbstverständlich schafft Kapitalismus dauerhaften und wachsenden Wohlstand, wie uns heute vor allem asiatische Volkswirtschaften lebendig vorführen.
Aber: Wenn man die extreme Armut (also die, die einen tatsächlich an Hunger oder eigentlich behandelbaren Krankheiten krepieren lässt) beseitigen möchte, muss man die Menschen erst einmal dazu befähigen, am Markt überhaupt teilnehmen zu können! Wer tälich um sein blankes Leben kämpft, wer seine Angehörigen reihenweise an Krankheiten sterben sieht, dem hilft die reine kapitalistische Lehre nicht. Damit Kapitalismus funktioniert, muss Kapital vorhanden und kumulierbar sein. Wie es Sachs anschaulich ausdrückt: Die Ärmsten der Armen brauchen Hilfe, um die unterste Stufe der Leiter zu erreichen. Den Rest schaffen sie dann allein.
Er schließt mit:
Gerade wir Deutschen, die der amerikanischen Entwicklungshilfe nach dem zweiten Weltkrieg unsere wirtschaftliche Führungsrolle und unseren Reichtum verdanken, sollten diese Lehren eigentlich verstehen können.
Eine gut koordinierte Entwicklungspolitik kann wirklich etwas bewegen.
Entwicklungshilfepolitik ist allerdings ein sehr komplexes Thema.
Nicht nur für die Ärmsten der Armen ist Entwicklungshilfe notwendig, auch für anderen Entwicklungsländern. Wenn dort allerdings natürlich andere Maßnahmen notwendig sind, also bei den ärmsten Ländern der Welt.
Wie die vergangenen Jahre und Jahrzehnte gezeigt haben, kann es nicht damit getan sein, nur Geld nach Afrika zu pumpen.
Noch schlimmer wirkt es, wenn man (überschüssige) landwirtschaftliche Erzeugnisse hoch subventioniert nach Afrika (und in andere Länder der dritten Welt) schickt. Natürlich mit der Ausnahme von akuten Notsituationen.
Dies ersteuert die letzten lokalen und internationalen Marktchancen der afrikanischen Bauern.
Mit derartigen Maßnahmen bekommen manche vielleicht ein gutes Gewissen, aber es ist eher sogar kontraproduktiv.
Das Buch jeden Falls steht von nun an auf meinen Amazon-Wunschzettel.
Zu dem Thema ist auch die 286. Ausgabe der Zeitschrift "Informationen zur politischen Bildung" der "Bundeszentrale für politische Bildung", die sich speziell mit dem Thema "Entwicklung und Entwicklungspolitik" beschäftigt, von Interesse.
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