Was passieren würde, wenn die bedeutensten Staatstheoretiker John Locke, Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau am Sonntag abend bei Sabine Christianen zusammen treffen würden?
Moderator: Mmh, ich verstehe. Und um welche Mängel [des Naturzustandes] handelt es sich denn?
Hobbes: Der Naturzustand ist für mich gekennzeichnet durch einen "Krieg eines jeden gegen jeden". Damit will ich nicht sagen, dass Menschen ohne Staat immer in einem Kriegszustand leben würden, aber sie ständen sich misstrauisch und feindselig gegenüber und wären jederzeit bereit, mit Waffengewalt aufeinander loszugehen. Um es bildlich auszudrücken: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf ...
Rousseau: ...aber das ist doch Unsinn, der Mensch ist von Natur aus gar nicht egoistisch und bösartig, wie ich in meinem "Diskurs über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit der Menschen" gezeigt habe.
Moderator: Herr Rousseau, bitte lassen Sie Herrn Hobbes ausreden. Sie werden gleich Gelegenheit haben, Ihre Position darzulegen.
Hobbes: Doch, Herr Rousseau, wenn man es realistisch betrachtet, sind die Menschen vor allen Dingen an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert, sie sind Egoisten. Dieses - wenn Sie so wollen, pessimistische - Menschenbild habe ich während der langen Zeit des Bürgerkrieges in meinem Land gewonnen, der meine Existenz bedrohte und mich 1640 dazu bewog, für 10 Jahre ins Exil nach Frankreich zu gehen.[...]
Das ist wirklich mal eine andere Art sich mit dem Grundlagen des Staates zu beschäftigen.
P.S. Wie immer reden die Sozialisten [als solchen bezeichne ich Rousseau mal] dazwischen, wenn ihnen eine These nicht passt.
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