Thursday, June 28, 2007

Wieder Wahlen an der Uni: FUMI

Es ist schon wieder Wahl an der Universität. Wie in keinem Jahr zuvor, war das Jahr geprät von Streit in der Uni-Landschaft. Die Abschaffung und Wiedereinführung des Sommerfestivals ist nur ein Beispiel.

Vor einem Jahr habe ich die Liste Naturwissenschaften gewählt. Zeit für eine Neubewertung.
Ich wähle: FUMI - FachschaftsUmfeld Mathematik und Informatik.

Während sich die anderen Alternativen fast nur um sich selbst drehen (Asta-Reform hier, Stellungnahme zu politischen Themen da) will da jemand mal ganz konkret meine Studiensituation verbessern. Dafür ist der ganze Haufen doch (auch) da, oder?

- Grillen auf dem Campus:
Zwar nicht das wichtigste aller Themen, aber schon gut.

- Studiengebührentransparenz:
Absolut, ich will wissen, wo mein Geld hinfließt. Meine kleine private Verschwörungstheorie ist ja, dass die Zahlen im Asta detailiert vorliegen, aber absichtlich zurückgehalten werden. Sonst müsste man noch zugeben, dass das für Tutorenstellen für überlaufende Veranstaltungen geschaffen wurden, usw. Und es darf ja nicht sein, was nicht sein soll.

- Uni-Linie um 13:50:
Die Uni-Linie ist ein wichtiges Thema. Eine Fahrt mehr wäre ein echter Vorteil für alle Studenten, die oft zwischen FÜ und Uni wechseln müssen.

- mehr Campusleben:
Allgemeinplatz, der von jedem gefordert wird. Weg dahin bleibt unklar.

- Cafete schon ab 7:15 Uhr:
Kaffee! Längere Öffungszeiten des Palmengartens in der FÜ wären ebenfalls sinnvoll. Früher öffnen (15 Minuten früher würde schon über die erste Vorlesung helfen), später schließen (15:30 ist doch etwas früh).

- Arbeitsplätze in D und E, mehr Arbeitsplätze in der Bibo:
Wie lange bin ich schon durch die Uni geirrt, um Arbeitsplätze zu finden. Volle Zustimmung.

- Wasserspender in der Bibo:
Auch eine gute Idee

- Weltfrieden:
Will ich auch! Im Ernst: Sehe ich als Seitenhieb auf die Mitbewerber, die alles versprechen. Insbesondere Dinge, die nicht in der Macht der Asta liegen ("Wir wollen uns dafür einsetzen, dass das Netz der DB ausgeweitet wird" und einige mehr) und Dinge, die mit der Aufgabe der Asta meiner Meinung nach wenig zu tun haben ("gezielten Aktionismus")*. Sie können sich ja gerne gesellschaftlich einsetzen wofür sie wollen, aber sie sollen es nicht unbedingt mit meinem Zwangsbeiträen machen. Die sollten meiner Meinung nach nur für die Vertretung an der Uni, Dienstleitungen, Aktive und ernsthafte Hochschulpolitik genutzt werden.

Meine Vermutung ist zwar, dass in der Fachschaft politisch relativ weit links steht, aber sie wollen offensichtlich durch kleine aber wichtige Schritte die Studiersituation verbessern. Dafür meine Stimme!

* Ich weiß, dass für beides bessere Beispiele existieren, aber die beiden Zitate musste ich einfach in diesem Text unterbringen.

Wednesday, June 27, 2007

Studium Generale und die 16 Punkte Kulanz

Es gab in den letzten Tagen einige Diskussion bezüglich Studium Generale-Veranstaltungen für den Masterabschluss im Rahmen der 16-ECTS-Punkte-Kulanzregelung. Man merkt, dass so langsam viele Studenten an der Grenze von Bachelor zu Master stehen.

Bachelorstudenten, die einige Bedingungen erfüllen, dürfen bis zu 16-ECTS-Punkte für den Masterabschluss vorziehen, so steht es in den Übergangsregelungen. Dort heist es genau:

Vor Abschluss des Bachelorstudiums dürfen Veranstaltungen des Masterstudiengangs im Haupt- und Nebenfach im Umfang von maximal 16 ECTS-Punkten absolviert werden, sobald die Bachelorarbeit angemeldet ist und bereits zwei Bachelor-Module des 2. Studienabschnitts absolviert wurden.
Diese Regelung wurde von einigen Studenten so interpretiert, dass es nicht möglich wäre Veranstaltungen im Studium Generale vorzuziehen. Eine Interpretation, die ich ja nachvollziehen kann; Genau das steht da. Die Regelung ist nur nicht sinnvoll. Warum sollte man Haupt- und Nebenfach vorziehen dürfen und Studium Generale nicht? Meine Vermutung ist viel mehr, dass das Studium Generale einfach vergessen wurde.

Aber bevor es in einem Jahr Stress gibt, habe ich mal bei Prof. Szwillus nachgefragt. Er sieht da gar keine Probleme. Es sah so für mich aus, als wäre er überrascht, dass es diese Diskussion gibt. Er meinte auch, dass es so oder so nicht kontrollierbar wäre, da es für das Studium Generale keine zentrale Anmeldung geben würde.

Disclaimer: Bitte fragt im Zweifelsfall selbst bei Prof. Szwillus nach. Wenn es doch Probleme geben sollte, dann gebt bitte nicht mir die Schuld. Alle Angaben ohne Gewähr.

Thursday, June 21, 2007

Prüfungsanmeldung noch weiter verschärft

Letztes Jahr war das erste Jahr in dem sich die Informatikstudenten für Prüfungen zentralisiert beim Prüfungssekretariat anmelden mussten. Vorher wurde dies recht unkompiziert und (oft) unbürokratisch direkt über den Veranstalter möglich.

Es gab viel Stress mit den neuen Regelungen z.B. durch Vorlesungen mit Sonderbedingungen oder Vorlesungen, die dem PrüfSek nicht bekannt waren. Deshalb habe ich gehofft, dass die Universität aus ihren Fehlern lernt und wieder zur Anmeldung beim Veranstalter zurück kehrt.

Sie hat es nicht:
Im Gegenteil: Früher war die Regel, dass man sich bei mündlichen Prüfungen bis zwei Wochen vor dem Termin anmelden konnte. Nur schriftliche Prüfungen müssten in der Anmeldephase (dieses Jahr bis zum 29.6) genehmigt werden.
Wie auf den Seiten des PrüfSek nachzulesen ist, ist die Neuerung in diesem Jahr, dass auch mündliche Prüfungen (im Hauptfach) in der Phase angemeldet werden müssen, selbst wenn noch kein Termin bekannt ist. Der Termin wird nun durch die Professoren online nachgetragen.
Eine weitere Verschärfung. Noch mehr Bürokratie.

Irgendwie passt dazu, dass ich vor ein paar Monaten mit dem Rektor geredet habe (im Rahmen des Studienfond) und in einem Nebensatz die Universität als "Behörde" bezeichnet habe. Dies hat ihn sichtlich verärgert Wenn die Universität keine Behörde sein will, kein Ausführungsorgan eines Ministeriums sein will, wieso benimmt sie sich immer so?

Tuesday, June 19, 2007

ACM Studie: Universität Paderborn in Software Engineering weltweit auf Platz 16

Pressemitteilung der Universität:

Die Universität Paderborn ist die Nummer 1 der Software-Institute in Deutschland und nimmt auch international eine Spitzenposition ein", so Prorektor Prof. Dr. Wilhelm Schäfer vom Institut für Informatik. Dies belege ein aktuelles Forschungs-Ranking, das gerade von der renommierten Association for Computing Machinery (ACM) veröffentlicht wurde.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Communications of the ACM (Juni 2007) werden die Top 50 Institute im Bereich Software Engineering weltweit bewertet. Die Universität Paderborn belegt dabei einen hervorragenden 16. Platz und ist so mit Abstand das beste deutsche Institut. Lediglich die Universität Karlsruhe (Platz 29) und das Fraunhofer-Institut für experimentelles Software-Engineering (IESE) in Kaiserslautern (Platz 32) finden sich als weitere deutsche Einrichtungen in den Top 50. Im internationalen Vergleich liegt Paderborn z.B. noch vor der Stanford University. Auch in Europa zählt Paderborn zu den besten vier Instituten neben der Polytechnischen Universität Mailand und den beiden Londoner Universitäten Imperial College und University College.

Eine schöne Nachricht für die Universität.
Auch gerade jetzt kurz vor der Entscheidung über die Exzellenz-Cluster.
Bei aller Freude sollte man aber anmerken, dass der Artikel der ACM nicht (primär) ein Ranking ist, sondern eine Vorstellung einer neuen automatischen Methode zum Ranking. Ohne den Spaß verderben zu wollen, aber das ist ein Unterschied.

Unabhängig von diesem Makel ist es natürlich schön zu sehen, wenn die eigene Universität in der Forschung international mitspielen kann (oder zumindest so bewertet wird). Es liest sich schon beeindruckend:

1 Massachusetts Institute of Technology
2 Carnegie Mellon University
3 Georgia Institute of Technology
4 University of Maryland, College Park
5 Oregon State University
[...]
16 University of Paderborn
[...]
18 Stanford University
[...]
32 Fraunhofer-IESE, Germany

Saturday, June 16, 2007

2. Auflage von "Effective Java" in Arbeit

Bei den regelmäßigen Lesern dieses Blogs sollte ich herumgesprochen haben, dass ""Effective Java" von Joshua Bloch eines meiner Lieblingsbücher ist.

Leider ist die aktuelle Version schon von 2001 und damit aus IT-Sicht uralt. Hinweise wie der Tipp für typsichere Enums sind von der Sprachspezifikation überholt worden; Nebenläufigkeit ist heute wichtiger als vor 6 Jahren und natürlich werden auch generische Typen nicht besprochen.

Dennoch hat es auch heute noch einen Mehrwert. Deshalb fand ich es schade, dass "Effective Java" nicht mehr verkauft wird. Aber die gute Nachricht ist dieses Interview mit Bloch auf der letzten JavaOne:


Q: You are currently busy revising Effective Java. Can you give us some hints about what will be in the second edition?

A: I’m trying very hard to preserve the tone of the first edition. I’m revising all the existing items in light of the J2SE 5.0 language changes and everything I’ve learned since 2001. I’m adding a few more items here and there, plus an entire chapter on generics. Also, I’m slanting the threads chapter toward java.util.concurrent.


Für die Übergangszeit gibt es noch "Java Puzzlers", auch wenn ich vermute, dass der "Gebrauchswert" von "Puzzler" deutlich geringer sein wird.

Wednesday, June 06, 2007

Singletons: Bitte nicht als Ersatz für globalen Variablen

Vor 1 1/2 Jahren habe ich schon mal etwas über das Singleton-Pattern geschrieben. Damals ging es um die Implementierung in Java. Auch damals hatte ich schon geschreiben

Merke: Wenn Singleton (meist ist dies keine so gute Idee), dann doch bitte nur mit private-Konstruktor.

Einen Vorteil hat das Singleton-Pattern gegenüber den anderen GoF-Pattern. Es ist absolut einfach zu verstehen. Das Klassendiagramm enthält nur eine einzige Klasse und das Singleton hat nichtmal einen Clienten. Es ist in vielen Kursen (zum Beispiel auch in Modellbasierte Softwareentwicklung) eines der ersten oder das erste Pattern, dass vorgestellt wird.

Dies führt dazu, dass es zu jedem nur denkbaren Zeitpunkt eingesetzt wird. Nachdem ich mich im Moment in ein Open Source Projekt einarbeite in dem Klassen mit Singleton-Eigenschaft nicht die Ausnahme sondern die Regel sind, ist es Zeit etwas auszuführen, warum das Singleton-Pattern meist keine so gute Idee ist.

Nicht, dass es für das Singleton-Pattern keine sinnvolle Verwendung gibt, aber meine Schätzung ist, dass es in 90% der Fällen als Ersatz für globale Objekte verwendet wird anstatt für den eigentlichen Zweck. Singleton ist eine Erzeugungsmuster. Es dient dazu sicherzustellen, dass niemals mehr als eine Instanz einer Klasse existieren.

(more...)

Saturday, June 02, 2007

Mac-OS Tiger: Endlich installiert

Mal ein kleiner Rückblick in die Geschichte dieses Blogs:
12. April 2005:

Was könnte ein besserer 1. Beitrag für dirkmeister.de sein als die Nachricht, dass Mac OSX 10.4 Codename "Tiger" endlich erscheint.
Die integrierte "Suchfunktion" Spotlight und Dashboard sind echt schon zwei Schmankerl und Microsoft um mehrere Jahre voraus. *grin*
Von dem Geld, das ich mir in den Semesterferien verdient habe, kaufe ich mir vielleicht "Tiger".

Irgendwie ist da nie etwas raus geworden. Die Investition habe ich immer gescheut.
Aber gestern war es soweit: Am Vorabend der Leopard-Veröffentlichung habe ich Tiger gekauft und installiert.

Der Grund: Spotlight, Dashboard? Nein
Es ist dieser kleine Text:

    $ java -version
   java version "1.5.0_07"
   Java(TM) 2 Runtime Environment, Standard Edition (build 1.5.0_07-164)
   Java HotSpot(TM) Client VM (build 1.5.0_07-87, mixed mode)

Ich brauche jetzt endgültig Java 5.0.

Friday, June 01, 2007

Mündliche Prüfungen im Bachelorstudiengang: Nicht verpflichtend

Es gibt eine weitere kleine Richtlinie in der Bachelorprüfungsordnung über deren Auswirkungen wohl niemand richtig so nachgedacht hat. §5 der BScPO sagt:

Die Prüfungen werden [...] im zweiten Abschnitt in der Regel in Form mündlicher Prüfungen durchgeführt. Mindestens drei dieser Prüfungen müssen in Form einer mündlichen Prüfung abgelegt werden.

Dies war auch dringend geboten, denn wie die Fachschaft schon richtig sagt: Einige Studenten müssten warten

bis wieder eine mündliche Prüfung in einem Bereich stattfindet in dem sie noch keine Prüfung absolviert haben, oder sie müssen Vorlesungen belegen, die nicht ihren Interessen entsprechen aus dem einzigen Grund eine mündliche Prüfung zu absolvieren.

Also eine weitere Regel die Studenten dazu bringt nicht gute Vorlesungen oder Vorlesungen aus Ihrem Interesse heraus zu belegen, sondern sie zwingt nicht so gute oder passende Veranstaltungen zu "absolvieren" nur um ziemlich willkürliche Regeln zu befolgen.

Aber in diesem Fall (es gibt noch mehr Regeln dieser Sorte) wurde diese Regelung nach einem Mitteilung der Fachschaft entschärft:

Eine Rücksprache mit Herrn Szwillus (Vorsitzender PA Informatik) hat ergeben, dass diese Regelung nicht als Verpflichtung für Studierende zu sehen ist, sondern als Verpflichtung für das Institut so viele Möglichkeiten zur mündlichen Prüfung anzubieten, dass im Schnitt jeder Studierende mindestens drei mündliche Prüfungen im Hauptstudium absolviert.

Das steht leider so aber nicht in der Prüfungsordnung. Dort steht "müssen". Deshalb: Streicht diese Regelung bei der nächsten Revision ganz raus.

Wenn man schon dabei ist, streicht jede ähnliche Regelung gleich mit. Diese Regelungen benachteiligen alle Studenten, denen es nicht egal ist, welche Vorlesungen sie belegen. Auch braucht man sich mit solchen Regelungen nicht mehr über eine lange durchschnittliche Studiendauer wundern.
Mehr Lernfreiheit würde den Prüfungsordnungen gut tun.

Nur als Randbemerkung:
In Prüfungsordnungen gilt wie in der Politik: Nicht alles was wünschenswert ist, sollte reglementiert vorgeschrieben werden. Man sieht hier welche negativen Auswirkungen es haben kann, wenn man das Individuum und die individuelle Situation ignoriert.