Saturday, December 17, 2005

Einfaches Austauschen von Dateien. Wie?

Kennt jemand einen funktionierenden Weg einfach mal zwischen zwei Personen eine große Datei zu tauschen? Email: Funktioniert nicht, weil oft große Dateien gesperrt werden ICQ: Die vielen unterschiedlichen Programme und Programmversionen sorgen dafür, dass nicht einmal diese Möglichkeit zuverlässig funktioniert. Wordpress-Upload: Erstmal muss man einen User einrichten und dann existiert auch für Upload eine Dateimaximalgröße. Hat auch nicht funktioniert. FTP: Für eine Datei extra einen FTP-User einzurichten, ist auch etwas viel Aufwand und man benötigt auf der Gegenseite auch Software, die nicht jeder User hat. DropCopy: Das extrem coole Programm DropCopy gibt es auf der einen Seite nur für Mac und den hat noch nicht jeder und funktioniert nur innerhalb eines lokalen Netzwerkes, da es mit Bonjour arbeitet.

Welche Alternativen gibt es noch? Es kann doch im Jahr 2005 nicht so schwer sein eine Datei von a nach b zu transportieren.

Thursday, December 15, 2005

Verbindliche Grundschulgutachten in NRW

In NRW wurde im Kabinett das neue Schulgesetz verabschiedet. Einer der umstrittesten Punkte darin ist das verbindliche Grundschulgutachten. Dies bedeutet, dass die Grundschullehrer einem Schüler ein Gutachten ausstellen, wo der Schüler in Zukunft am besten unterrichtet werden könnte (Hauptschule, Readschule oder Gymnasium). Dieses Gutachten gibt es schon heute, aber bisher können Eltern das Gutachten als Empfehlung verstehen und sich gegen den Rat des Lehrers entscheiden. In Zukunft zählt der Wille des Lehrers mehr als der Wunscht des Kindes und der Eltern.

Ich halte es immer noch für eine verdammt schlechte Idee. Der Willen des Staates zählt offensichtlich mehr als der Willen der Individuum. Und dieses Gesetz wird von der FDP mitgetragen. Eigentlich nicht zu glauben.

Auf dem letzten Politisch-Programmatischen Wochenende der Julis NRW in Bad Honnef haben wir auch über das Thema diskurtiert und auch dort hält man das Gutachten für eine gute Idee. Diskurs gab es nur ob und welche Tie-Breaker man möchte.

Das Problem bei diesen Gutachten ist eigentlich bekannt. Sie sind sehr oft falsch. Laut eine Vergleichsstudien von Iglu ist die Hälte aller Schulempfehlungen falsch. Die Befürworter der verbindlichen Gutachten verweisen immer darauf, dass die Eltern ihr Kind überschützen und auch aus Prestigegründen auf das Gymnasium schicken würden. Dies stimmt bestimmt sogar. Aber die Trefferquote wird dabei wohl aber besser sein als 50%. Der viel wichtigere Punkt für mich ist allerdings. Die Lehrer fällen eine Entscheidung, müssen aber nicht mit den Konsequenzen leben. Ob die Entscheidung richtig oder falsch war, erfähren die Lehrer nicht. Die meisten wird es wohl auch nicht interesssieren.

Wir brauchen in unserm Schulsystem mehr Durchlässigkeit zwischen den Schulformen und nicht mehr Hindernisse. Diese Entwicklung ist sehr schade.

Neu für mir war, dass diese Verhinderung des Elternwillens nur in eine Richtung gilt. Nach oben. In Spiegel Online heisst es dazu:

Danach sollen die Lehrer entscheiden, ob das Kind zum Beispiel für das Gymnasium geeignet ist - und im Konfliktfall können sie die Eltern übergehen.

In der Vorlage zur Novellierung des Schulrechts heißt es dazu wörtlich, dass der "Elternwille dann nicht maßgeblich (ist), wenn nach einer pädagogischen Prognose die fehlende Eignung eines Kindes für die gewünschte Schulform offenkundig ist".

Diese Regelung soll freilich nur dann greifen, wenn die Lehrer ein Kind für nicht gut genug befinden. Soll im Umkehrfall aber etwa die intelligente Tochter einer türkischen Putzfrau auf die Hauptschule geschickt werden, obwohl ihre Noten locker fürs Gymnasium reichen, dürfen die Eltern dies weiterhin nach eigenem Ermessen bestimmen.

Dies macht die Sache auch nicht besser. Man sieht es wohl so also ob der eine Fall der intelligenten Tochter nicht so wichtig sei.

Bei dem Thema muss ich immer an meine Grundschule vor Ort denken. Meine Lehrerin in der Grundschule hat damals in der dritten Klasse zu einem schlechten Schüler, der mal mutig gewesen ist und aufgezeigt hat, gesagt, dass er nicht mehr bei ihr aufzeigen soll, da es eh nichts bringt. Ich weiß die Worte noch wie damals. So erstört man zwangsläufig dann auch die letzte Lust auf Lernen. Ein merkwürdiges pädagogisches Konzept. Mir graust es, wenn ich daran denke, dass die Grundschulgutachten von derartigen "Pädagogen" in Zukunft verbindlich sein sollen. Wieviel Mühe mit einer ordentlichen Zuordnung nach Fähigkeiten wird man sich da wohl machen. Das wird wohl so ablaufen:

"Der Sohn vom Chefarzt erhält auch bei mittleren Leistungen eine Gymnasialempfehlung, die Tochter der türkischen Putzfrau bekommt trotz guter Leistungen nur eine Hauptschulempfehlung", so Bos'€™ plakative Zusammenfassung.
(Spiegel Online) Solche Lehrer mögen Einzelfälle sein, aber jeder einzelne Fall eines fahrlässig falsch zugeordneten Schülern (Fehler passieren in geringen Massen auf jeden Fall) ist ein Skandal.

Man solche Fehlentscheidungen nicht komplett verhindern, aber man sollte die Entscheidung in die Hände geben, die mit der Entschiedung leben müssen. Und dies sind die Eltern und die Kinder. Nicht die Lehrer also nicht der Staat sollte sich in eine solch wichtige Entscheidung weiter als mit einer Empfehlung einmischen. Modern und zukunftfähig soll die Schule in NRW werden. Dazu sind in dem Schulgesetz einige gute Punkte dabei, aber das verbindliche Gutachten gehört nicht dazu.

Wednesday, December 14, 2005

Build-Automatisierung mit Cruisecontrol

Im Softwaretechnikpraktikum meines Studienganges habe ich als Software-Qualitätsbeauftragter die Build-Management-Software Cruisecontrol eingesetzt.
Hier will ich von einen Erfahrungen mit Cruisecontrol berichten:

Die Software arbeitet im Grunde wie folgt:
Sie überprüft die Quellcodeverwaltung eines Software in regelmäßigen Abständen (im SoPra-Projekt zweimal am Tag) und erstellt einen neuen Build der Software.
Dabei können dann System wie ant oder maven zum Einsatz kommen, um den Ablauf des Build-Vorganges zu steuern (im Projekt "ant").
Die Ergebnisse jedes Build-Vorganges werden dann auf einer Webseite veröffentlicht und per Email an die Entwickler verschickt. Es gibt sogar eine Erweiterung von Cruisecontrol zum Ansteuern eines Blicklichtes, dass als Alarmzeichen in einem Projektbüro dient.

Zusätzlich zu dem reinen Compilieren haben wir auch jedesmal die javadoc-Dokumentation aktuallisiert, die Einhaltung der Codekonventionen mit Checkstyle überprüft und natürlich die JUnit-Testfälle ausgeführt. Gleichzeitig wurde auch die Codeabdeckung der Testfälle mit emma ermittelt.

Die Automatisierung der Builds und der Tests hat sich meiner Meinung nach Bewährung.
Cruisecontrol spielt die zentrale Rolle und ist (bis auf die kleinen Macken) mittlerweile wirklich gut gelungen.
Der Server wurde durch Checkstyle und Emma erweitert und Cruisecontrol arbeitet auch gut mit diesen Tools zusammen.

Aber Cruisecontrol hat kleine Macken.
- Für jede Änderung an der Konfiguration muss der Server gestoppt und neugestartet werden.
- Ich habe nicht vorausgefunden, wie man Cruisecontrol so einstellt, dass zu bestimmten Tageszeiten also z.B. jedes Mal um acht Uhr, eine Build gestartet wird.
- Auch scheint es nicht so gut möglich zu sein die Software so einzustellen, dass zum Beispiel einmal am Tag ein volles Build (z.B. mit Codeüberdeckung und javadoc) erstellt wird und sonst (alle 10 Minuten) nur ein kleines Build. Dafür scheinen zwei seperate Cruisecontrol Projekte notwendig zu sein. Schade, diese Funktion hätte ich gut gebrauchen können.
- Es werden bei jedem Build (zumindest so wie wir es eingestellt hatten) unheimliche Mengen an Daten erstellt. Jeder Build belegte mehr als 10 Megabyte auf der Festplatte. Man sollte also eine Menge Festplattenplatz freihalten.
- Die Emails, die an die Entwicklern verschickt werden, werden sehr schnell sehr groß. Die Mails waren im Projekt im Schnitt ca. 500 Kilobyte groß. Die Entwicklern, die nur ein Modem-Anschluss haben, waren davon nicht begeistert.

Mein Fazit ist: Trotz einiger Macken ist Cruisecontrol in Projekten auch kurzfristig einsetzbar und kann helfen die Codequalität zu erhöhen. Insbesondere dadurch das Entwickler, die fehlerhaften Code einchecken auffallen und per Mail angeprangert werden. Im Softwaretechnikpraktikum ist es aber so gewesen, dass die Sanktionsmöglichkeiten fehlen, um guten Code auch von allen einzufordern.
Gerade aber die Möglichkeit den gesamten Buildprozess auf einem Server integieren, hilft dem Team einen Überblick über den aktuellen Stand der Software zu geben.
Schon vor mehr als zwei Jahren habe ich einmal einen Bericht über Cruisecontrol im Java Magazin gelesen, damals habe ich es aber nicht eingesetzt, da die Dokumentation noch sehr schlecht gewesen ist. Dies hat sich geändert mit User Guides und dem Cruisecontrol Wiki werden viele Fragen beantwortet.

Saturday, December 10, 2005

Vorwärts: Die SPD und die Medien

Gerade habe ich bei Spiegel Online gelesen, dass die Mitgliederzeitschrift "Vorwärts" der SPD in Zukunft auch wieder an Kisoken verkauft werden soll. Die SPD erhofft sich damit aus dem Mitgliedermagazin ein offenen Diskussionsforum zu machen. Es soll auch "externen Autoren und kontroversen Meinungen" eine Plattform bieten.

Soweit so gut, aber hat die SPD nicht schon so viel Medienmacht, dass die eine Zeitung mehr oder weniger da auch egal ist. Durch die SPD-eigene Holding DDVG (Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft) hält die SPD Anteile an zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften. Unter anderem sind dies die "Westfälischen Nachrichten", die auch in Paderborn erscheint. In der Vergangenheit hielt sie auch Anteile an der "Frankfurter Rundschau". Einige haben (wohl durch "geschicktes" Zahlendrehen) berechnet, dass die SPD durch die DDVG der zweitgrößte Verleger sein soll.

Diese "Vorwürfe" sind so wohl falsch, aber auch die offizielle Beteiligungsliste ist erschreckend. Die Medien kontrollieren in unserem Land u.a. auch die Politik. Bei diesen Verlagen scheint eine solche Kontrollfunktion dann wohl nicht mehr zu bestehen. Dies läßt sich zumindest stark vermuten.

In der offiziellen Stellung der DDVG zum Vorwurf "zweitgrößter Verleger Deutschlands" zu sein, sind alle Beteiligungen und die Auflage der Zeitungen aufgelistet. Danach ist die DDVG der 11. größte Verleger Deutschlands und dies ist wohlgemerkt die Eigendarstellung. In einigen Regionen ist der Marktanteil nach den eigenen Angaben wesentlich höher. In Sachsen zum Beispiel liegt der Anteil 18,8%.

Der Clou bei der Berechung ist, dass bei einem Anteil von 50% auch nur 50% der Auflage dem SPD-Ableger zugeordnet werden. Ich kann nicht beurteilen, ob diese Art der Berechnung "korrekt" oder üblich ist, aber es erscheint mir doch so, als ob die Marktmacht der DDVG damit eher zu klein dargestellt wird.

Die Blätter mit indirekter SPD-Beteiligung haben in Deutschland insgesamt eine Auflage von mehr als 10,2 Millionen (1.8 Millionen Tageszeitungen und 8.4 Millionen Anzeigenblätter). In Deutschland werden insgesamt täglich 23,2 Millionen Tageszeitungen verkauft und 86,8 Millionen Anzeigenblätter). Also hat die SPD (wenn auch im Zweifelsfall auch nur geringen) Einfluss auf 7,9% der Auflage der Tageszeitungen. Wow. Der anteiligen Einfluss (mit Hinblick auf die Beteiligung) liegt bei 2,3%. Auch dies ist für eine Firme, die einer politischen Partei gehört, immer noch ein erstaunlicher und erschreckender Wert, meine ich.

Wednesday, December 07, 2005

Frankreich und die digitale Zukunft [Update]

netzpolitik.org berichtet in einem Artikel über die Pläne der französichen Regierung zur Änderung der Gesetze zum Urheberrecht.
Gefordert werden laut netzpolitik.org u.a. folgende Verschärfungen:

* Ein Verbot aller Software, die kein DRM und Wasserzeichen unterstützt
* Ein Marketing- und Werbe-Verbot von Kopierschutzentfernungs-Software und strafrechtliche Sanktionen von bis zu drei Jahren und Geldstrafen bis zu einer Höhe von 300.000 Euro bei einem Verstoss
* Eine Kriminalisierung von Wissenschaftlern und Internet-Nutzern, die über die Umgehung von Kopierschutz berichten und/oder diese erforschen
* DRM für digitale Radioübertragung
* Eine Filterung privater Kommunikation nach urheberrechtlich geschützten Daten bei den ISPs

Der Satz, der alles am besten zusammenfasst, ist wohl:

Kann man eigentlich nur noch als "Kulturkampf" bezeichnen, der sich da abspielt.

Auch heise.de berichtet über die Verschärfung des Urheberrechtes:

Die freie Meinungsäußerung nicht nur von Autoren freier Software, sondern auch die von Sicherheitsexperten, Akademikern und Journalisten sieht das Aufklärungsforum damit "direkt in Gefahr".

In dem Artikel von netzpolitik.org wird auch vor den Auswirkungen auf Deutschland gewarnt.
In Deutschland wurde der "2. Korb der Urheberrechtsnovellierung" mit viel Glück nochmal gestoppt.
Die Lobby organisationen die in Frankreich hinter dem Gesetz stehen sind auch in Deutschland massiv tätig. Dabei handelt es laut netzpolitik.org wohl u.a. um die bekannten Verdächtigen Business Software Alliance (Microsoft, ...), Viviendi Universal (Musikindustrie).

Die Seite "eucd.info: sauvons le droit d’auteuer" hat in einer Online-Petition seit dem 2. Dezember schon mehr als 25.000 Unterschriften gesammelt. Hoffentlich kann dieses wahnsinnige Gesetzt in Frankreich noch gestoppt werden. Hoffentlich kommt die Große Koalition, der ich so ziemlich alles zu traue, nicht auch auf solche Ideen.

[Update]
Die Zeit berichtet nun auch über das Gesetzesvorhaben im Frankreich. Unter dem Titel "Kann man das Internet verbieten?" macht es auf die großen Auswirkungen der Verschärfungen aufmerksam.

Erstens soll der Vertrieb und die Nutzung aller Software untersagt werden, die für Übertragungen geschützter Inhalte im Internet genutzt werden könnte und die kein Digitales Rechte-Management (DRM) unterstützt. Das beträfe fast jede Software zur Übertragung von Daten im Internet, vom Webserver über Instant Messenger-Programme bis zu Peer-to-Peer-Tauschbörsenclients.

Kritisiert werden allerdings auch die Gegner des Entwurfes:

Die Gegner des Entwurfs scheinen viel zu lange geschlafen zu haben: erst langsam formiert sich Widerstand gegen den tiefgehenden Eingriff in die Bürgerrechte, obwohl an diesem Gesetzentwurf seit Mai gearbeitet wird.

Hoffentlich verschlafen wir in Deutschland nicht auch so.

Tuesday, December 06, 2005

Locke, Hobbes und Rousseau bei Sabine Christiansen

Was passieren würde, wenn die bedeutensten Staatstheoretiker John Locke, Thomas Hobbes und Jean-Jacques Rousseau am Sonntag abend bei Sabine Christianen zusammen treffen würden?

Eine solche fingierte Fernsehdiskussion wurde von Bernd Rolf als Material für den Philosophieunterricht entwickelt.

Moderator: Mmh, ich verstehe. Und um welche Mängel [des Naturzustandes] handelt es sich denn?

Hobbes: Der Naturzustand ist für mich gekennzeichnet durch einen "Krieg eines jeden gegen jeden". Damit will ich nicht sagen, dass Menschen ohne Staat immer in einem Kriegszustand leben würden, aber sie ständen sich misstrauisch und feindselig gegenüber und wären jederzeit bereit, mit Waffengewalt aufeinander loszugehen. Um es bildlich auszudrücken: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf ...

Rousseau: ...aber das ist doch Unsinn, der Mensch ist von Natur aus gar nicht egoistisch und bösartig, wie ich in meinem "Diskurs über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit der Menschen" gezeigt habe.

Moderator: Herr Rousseau, bitte lassen Sie Herrn Hobbes ausreden. Sie werden gleich Gelegenheit haben, Ihre Position darzulegen.

Hobbes: Doch, Herr Rousseau, wenn man es realistisch betrachtet, sind die Menschen vor allen Dingen an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert, sie sind Egoisten. Dieses - wenn Sie so wollen, pessimistische - Menschenbild habe ich während der langen Zeit des Bürgerkrieges in meinem Land gewonnen, der meine Existenz bedrohte und mich 1640 dazu bewog, für 10 Jahre ins Exil nach Frankreich zu gehen.[...]

Das ist wirklich mal eine andere Art sich mit dem Grundlagen des Staates zu beschäftigen.

P.S. Wie immer reden die Sozialisten [als solchen bezeichne ich Rousseau mal] dazwischen, wenn ihnen eine These nicht passt.

Monday, December 05, 2005

B.L.O.G.: Buch über Entwicklungshilfe

Boche vom B.L.O.G. - Bissige Liberale Ohne Gnade - hat einen interessanten Artikel über Entwicklungshilfe veröffentlicht und verweist dabei auf das Buch "Ende der Armut" von "Jeffrey D. Sachs".

Er wendet sich dabei gegen die Liberale, die meinen man käme auch ohne Entwicklungshilfe aus. Die Personen, die Entwicklungshilfe als sozialistische Subventionspolitik sehen.

Selbstverständlich ist Marktwirtschaft zentralistischer Wirtschaftspolitik überlegen. Selbstverständlich schafft Kapitalismus dauerhaften und wachsenden Wohlstand, wie uns heute vor allem asiatische Volkswirtschaften lebendig vorführen.

Aber: Wenn man die extreme Armut (also die, die einen tatsächlich an Hunger oder eigentlich behandelbaren Krankheiten krepieren lässt) beseitigen möchte, muss man die Menschen erst einmal dazu befähigen, am Markt überhaupt teilnehmen zu können! Wer tälich um sein blankes Leben kämpft, wer seine Angehörigen reihenweise an Krankheiten sterben sieht, dem hilft die reine kapitalistische Lehre nicht. Damit Kapitalismus funktioniert, muss Kapital vorhanden und kumulierbar sein. Wie es Sachs anschaulich ausdrückt: Die Ärmsten der Armen brauchen Hilfe, um die unterste Stufe der Leiter zu erreichen. Den Rest schaffen sie dann allein.

Er schließt mit:

Gerade wir Deutschen, die der amerikanischen Entwicklungshilfe nach dem zweiten Weltkrieg unsere wirtschaftliche Führungsrolle und unseren Reichtum verdanken, sollten diese Lehren eigentlich verstehen können.

Eine gut koordinierte Entwicklungspolitik kann wirklich etwas bewegen.
Entwicklungshilfepolitik ist allerdings ein sehr komplexes Thema.
Nicht nur für die Ärmsten der Armen ist Entwicklungshilfe notwendig, auch für anderen Entwicklungsländern. Wenn dort allerdings natürlich andere Maßnahmen notwendig sind, also bei den ärmsten Ländern der Welt.

Wie die vergangenen Jahre und Jahrzehnte gezeigt haben, kann es nicht damit getan sein, nur Geld nach Afrika zu pumpen.
Noch schlimmer wirkt es, wenn man (überschüssige) landwirtschaftliche Erzeugnisse hoch subventioniert nach Afrika (und in andere Länder der dritten Welt) schickt. Natürlich mit der Ausnahme von akuten Notsituationen.
Dies ersteuert die letzten lokalen und internationalen Marktchancen der afrikanischen Bauern.
Mit derartigen Maßnahmen bekommen manche vielleicht ein gutes Gewissen, aber es ist eher sogar kontraproduktiv.

Das Buch jeden Falls steht von nun an auf meinen Amazon-Wunschzettel.

Zu dem Thema ist auch die 286. Ausgabe der Zeitschrift "Informationen zur politischen Bildung" der "Bundeszentrale für politische Bildung", die sich speziell mit dem Thema "Entwicklung und Entwicklungspolitik" beschäftigt, von Interesse.

Was wusste Schily über die CIA-Flüge?

Seit kurzem hat die CIA-Flug-Affäre eine neue Dimension angenommen.
Es wurde schon vermutet, dass die CIA geheime Folterlager auch in europäischen Ländern hat und geheime Flüge in verschiedenen Ländern durchführt, von denen vermutet wird, das dort illegale Gefangene in die Geheimgefängnisse verschleppt werden.

Die EU fordert Aufklärung und die unterschiedlichen Länder mahnen mehr oder weniger nachdrücklich an, dass die USA die gewährten Überflugrechte nicht für menschenrechtswidrige Verschleppungen mißbraucht.
In Deutschland soll es mehr als 400 derartiger CIA-Flüge gegeben haben.
Man fragt sich da direkt, wieviele Menschen die CIA da eigentlich entführt hat.
Häufig scheint die Verbindung nur sehr, sehr wage zu sein und die CIA holt sich alle, die nur irgendwie verdächtig sein könnten.

Der Generalinspekteur der CIA erstelle zur Zeit eine Liste der irrtümlich Inhaftierten, schreibt die "Washington Post". Einige der befragten Geheimdienstler hätten die Anzahl der aufgeführten Namen mit drei Dutzend angegeben, andere sprachen von weniger. "In vielen vielen Fällen gab es lediglich eine vage Verbindung", sagte ein CIA-Beamter der Zeitung. Bei einem Mann habe sich beispielsweise heraus gestellt, dass es sich um einen unschuldigen Hochschullehrer gehandelt habe. Sein Name sei bei Verhören genannt worden. Wie die Zeitung weiter berichtet, wurde später klar, dass er einem Al-Kaida-Mitglied eine schlechte Note gegeben hatte.

(aus tageschau.de)

Die "Washington Post" hatte gemeldet, dass der ehemalige Innenminister Schily über die Verschleppung eines Deutschen durch die US-Regierung informiert worden ist und von ihm gefordert wurde, das Wissen nicht öffentlich zu machen.
Verschiedene Organisationen fordern nur Aufklärung.

Der Innenexperte der Grünen, Wolfgang Wieland, bezeichnete den Bericht der "Washington Post" als alarmierend. Es bestehe der Verdacht des Mitwissens gegen die Regierung, sagte Wieland dem Berliner "Tagesspiegel". Es stelle sich die Frage, ob Schily den Amerikanern komplizenhaft "macht weiter so" gesagt habe, oder ob er "macht das nie wieder" gesagt habe, wurde der Grünen-Politiker zitiert.

(aus Spiegel Online)

Dass Herr Schily ein merkwürdiges Demokratieverständnis hat, ist nicht neu.

Aber diesmal scheint der letzte Schritt zum Mittäter bei Folter und Entführung überschritten worden zu sein.
Die Hoffnung von Wolfgang Wieland, dass Schily "nie wieder" gesagt hat, teile ich eigentlich nicht.

Wie schon der Landesvorsitzende der JuLis Bayern, Martin Hagen, angemerkt hat, fehlt der Regierung nun die Möglichkeit um effektive Kritik zu üben. Schröder hat die Beziehung zu den USA leider auf eine Wiese beschädigt, dass es nun schwierig ist, jetzt wo es wirklich notwendig ist, mit dem bebotenen Nachdruck Einfluss auf die US-Regierung zu nehmen.

Wenn eine deutsche Bundesregierung jahrelang konsequent das Verhältnis zu unserem wichtigsten Bündnispartner beschädigt, um damit antiamerikanische Ressentiments in der Wählerschaft zu bedienen, dann tut sich die Nachfolgeregierung natürlich schwer, bei wirklich kritikwürdigen Punkten mal Tacheles zu reden. Danke, Gerd!

Der neue Innenminister Schäuble hat zwar schon angekündigt mit dem Abbau der Bürgerrechte weiterzumachen. Aber ich erwarte schon, dass Schäuble etwas mehr Wert auf die Werte unseres Grundgesetzes legt.

Thursday, December 01, 2005

Bild: Millionfache Ruchlosigkeit

Zum Titelthema der Bild-Zeitung von gestern "Wird sie geköpft?" hat der Autor Michael Naumann einen Artikel in der Zeit veröffentlicht.
Titelblatt der Bild vom 30.11. (Aus BildBlog verlinkt)

Unter der Überschrift "Ruchlosingkeit, millionenfach" greift der Autor dabei zu drastischen Worten:

Da bedarf es doch einer Extra-Ausgabe der Morallosigkeit dieses Zentralorgans des moralischen Analphabetismus: "Deutsche Geisel. Wird sie geköpft?" fragt BILD einen Tag, nachdem die Geiselnahme der Archäologin Susanne Osthoff im Irak bekannt wurde. Wird sie geköpft? Und wann? Hoffentlich noch vor Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe, mag sich der Chefredakteur gedacht haben[...].

Am Ende sagt der Autor zusammenfassend:

[...] Schluss, der Irrsinn dieses Blattes und seine millionenfache Ruchlosigkeit sind ansteckend wie Aids und haben in Wirklichkeit schon längst die Abdankung von Takt und Mitleid im weiten Kreis seiner Leser zur Folge gehabt. Warum sonst würden sie sich tälich gemein machen mit solcher abgründigen journalistischen Gemeinheit?

Es sei, so heißt es in Berliner politischen Kreisen, BILD das neue Leitmedium der Republik. Das wollen wir gerne glauben. Das traf einst auch auf das Schafott am Place de la Concorde zu, im revolutionären Paris: Die häkelnden Demoiselles am Fuß des Blutgerüsts sind nicht ausgestorben, sie sitzen jetzt in der Redaktion von BILD und können es nicht abwarten, bis die nächsten Köpfe rollen.

Laut dem Bildblog haben sich auch andere Personen und Organisationen dabei offen gegen die Bildzeitung gestellt.

Heute nun hat sich auch die Katholische Kirche, genauer gesagt, der Diözesanrat der Erzdiözese München und Freising als höchstes Laiengremium der Erzdiözese mit deutlichen Worten gegen den "Wird sie geköpft?"-Titel (anlässlich der Entführung der deutschen Archäologin Susanne Osthoff im Irak) gewandt. Das Gremium wirft den Verantwortlichen der "Bild"-Zeitung vor, "unter bewusster Missachtung der Menschenwürde die Auflage steigern" zu wollen, "mit sprachlicher Brutalität Schicksal gespielt" und die Pressefreiheit "missbraucht" zu haben.

PS: Bei Spiegel Online heißt es zudem, es seien inzwischen sechs Beschwerden beim Deutschen Presserat eingegangen. Dort wird auch auf die Nachrichtenagentur ddp verwiesen, wonach die Mutter der Geisel "geschockt" sei über den "Wahnsinn" einiger Medien, das Schicksal ihrer Tochter so auszuschlachten.

Der Titel der Bildzeitung gestern war echt absolut widerlich und übertraf jede noch so schlimme Ausgabe, die ich bisher gesehen habe.
Man kann diese Zeitung irgendwann nicht mehr damit verteidigen, dass sie dem Leser gibt, was er haben möchte. Die Zeitung praktiziert in meinen Augen die organisierte und bewußte Morallosigkeit. Es ist ja nicht so, dass man dort nur hin und wieder gegen journalistische Grundsätze oder Anstand verstoßen wird. Dies ist dort wahrlich Programm.

Wednesday, November 30, 2005

Mehr Freiheit wagen!

"Mehr Freiheit wagen", dies der der zentrale Satz der ersten Regierungserklärung von Kanzlerin Merkel. [Artikel der FAZ]

Doch wer hat’s erfunden:
Man sollte die Domain www.mehr-freiheit-wagen.de einfach einmal in den Browser eintippen.

Unter dieser Domain ist seit langem das Blog der Julis Bonn zu finden, dass ich auch hier im Blog verlinkt habe.
Auch die Julis Berlin haben diesen Spruch schon öfter verwendet.
Eine ausführliche Stellungnahme der Julis Bonn zu dem Thema ist in diesem Artikel zu finden.

Die JuLis Bonn haben mal wieder bundespolitische Trends vorausgeahnt und frühzeitig Themen besetzt. Unser LibLog läuft von Anfang an unter dem Motto "Mehr Freiheit wagen" und ist unter der Adresse www.mehr-freiheit-wagen.de auch zu erreichen. Bei Google ist dies der erste Treffer noch vor einem Beitrag der ZEIT, was seit heute Mittag mehrere Internetnutzer wohl überrascht festgestellt haben dürften.

Westerwelle hat vollkommen Recht, wenn er auch einfordert, dass mehr Freiheit gewagt wird und dies keine leere Worte bleiben.

Zitat des Tages: "Making digital files not copyable is like ...

Mein Zitat des Tages stammt aus der Business Week.
"Making digital files not copyable is like making water not wet[...]. You can’t do it."
Es stammt von Bruce Schneier, Chef für Technologie bei der Sicherheitsberatungsfirma Counterpane Internet Security.

Saturday, November 26, 2005

Interview mit Donald E. Knuth in TR

In dem Wissenschaftsmagazin Technology Review ist ein Interview mit einem der berühmten Informatikers "Donald E. Knuth" erschienen.
Kaum ein Mathematiker oder Informatiker, der nicht das von ihm entwickelte Satzsystem TeX verwendet. Kaum einer hat nicht von seinem Buch "The Art of Computer Programming" gehört hat, an dem er seit nun mehr 40 Jahren arbeitet.

Interessant finde ich besonders, dass er die Schönheit des Programmes propagiert.

Er präte den Begriff literate programming - die Auffassung, Computerprogramme mit derselben Sorgfalt wie einen literarischen Text zu verfassen und Quelltext und Softwaredokumentation zu vereinen. Deswegen gibt es für jeden neu gefundenen Fehler in seinen Büchern oder Programmen auch eine Belohnung von 2,56 US-Dollar.

(aus Wikipedia)
und

TR: Sie haben von Schönheit gesprochen und von der Kunst des Programmierens. Können Sie Laien erklären, was ihr Begriff von Schönheit bedeutet?

Knuth: Das ist wie in der Literatur oder in der Musik. Wenn jemand ein gut geschriebenes Programm liest und den Stil bewundert, dann ist das schön. Sie bewundern vielleicht bestimmte Muster darin oder was auch immer irgend etwas, das den Teil unseres Gehirns kitzelt, der für Glück zuständig ist. Ich halte heute Abend einen Vortrag über die Freude an technischen Illustrationen und es macht mir einfach Spaߟ, eineinhalb Stunden dazusitzen und herauszufinden, wie ich eine Abbildung wirklich gut hinbekomme. Wenn ich das schaffe, geht es mir für den Rest des Tages gut.

Das ist dieselbe Art Freude, die ein Maler empfindet oder ein Musiker, der morgens aufwacht und ihm fällt eine Melodie ein, die er dann in sein neues Stück einbaut. Ich kann einen Quelltext lesen und denken, das ist grauenhaft, das passt nicht zusammen, oder aber "Mann, das ist groߟartig". Natürlich kann man über diese Dinge verschiedener Meinung sein, aber das ist auch in der Kunst so.

(aus dem Interview)

Dies in einer Zeit, wo die allgemeine Meinung über Programmieren und Programmieren miserabel ist und auch Professoren über Programmier "lästern" . Sie wären Schuld an den meisten Fehlern in fehlerhaften Programmen.

Passend dazu ist auch dieser Blog-Artikel von Grady Booch, einem der Schlüsselfiguren hinter UML, interessant, der u.a. das Lesen von guten Quellcode als Mittel in der akademischen Ausbildung sieht.
Einer der Leute, die den Einsatz von Softwaremodellen zur Mainstream-Technik gemacht hat, spricht sich für "Code Reading" aus. Bemerkenswert.

CHE-Umfrage

Ich habe gerade an der CHE-Hochschulumfrage teilgenommen.

Eine Frage stellt sich natürlich sofort: Wieviel ist diese Umfrage eigentlich wert? Ich habe meine Universität trotz einer kleiner Probleme in letzter Zeit fast durchgehend mit guten oder sehr guten Werten bewertet. Dabei habe ich ein reines Gewissen.
Aber welcher Student wird den im Ernst so blöd sein und seine eigene Uni schlecht bewerten. Es ist doch mittlerweile klar, dass diese Ranking hohen Einfluss haben. Zum einen als Entscheidungshilfe für neue Studierende aber auch für die späteren Arbeitgeber, die auch die Rankings zur Rate zieht, wenn es darum geht die Güte eines Abschlusses von einer Hochschule einzuschätzen.
Im Extremfall verschlechtert man seine eigenen Arbeitsplatzchancen.

Wednesday, November 23, 2005

WLAN an der Uni Paderborn

Was ist eigentlich dieses Semester mit dem WLAN an der Uni Paderborn los?
Normalweise haben wir ihr ein
Campus-weites WLAN-Netz, so dass man mit dem Laptop überall an der Uni online gehen kann.
Aber dieses Semester funktioniert das WLAN nur noch jedes zweite oder dritte Mal, wenn ich versuche online zu gehen. Es scheint nicht an meinem iBook zu liegen, es geht allen Studenten so.
Entweder man kann sich gar nicht mit dem Netzwerk verbinden. Oder man kann sich verbinden, bekommt aber keine IP-Adresse zugewiesen. Aber ohne IP-Adresse kann man trotzdem nichts machen.
Interessanter Weise funktioniert das WLAN garantiert nicht, wenn ich am Freitag "Computer Networks" höre.
Man lernt etwas über die Vernetzung von Computern und Computernnetzwerken und die Uni beweist während dessen bisher jedes einzelne Mal, dass sie offensichtlich ihr Netzwerk nicht im Griff hat.

Auf der einen Seite verwendet die Uni ihr WLAN-Netzwerk im Marketing um neue Studenten, da es (wenn es funktioniert) eine wirklich schöne und komfortable Möglichkeit ist mal zwischen den Vorlesungen seine Mails abzufragen.
Auf der anderen Seite scheint das Netzwerk die Last der Studenten nicht mehr bewältigen zu können.
Schlimmer wird die Situation dadurch, dass die Uni seine Poolräume für Studenten nach und nach abschafft, weil jeder Student ja eh einen Laptop habe und per WLAN surfen würde.

Insgesamt habe ich aber das Gefühl an der Uni Paderborn liegt dieses Semster einiges im Argen. Die Uni ist unglaublich voll. Die Universitätsgebäude sind einfach nur überfüllt. Man hat während einer Uni-Party im Mensa-Foyer mehr Platz als am Tag. Und ich rede nicht mal von von Rush-Hour-Zeiten um 12:45, die man als Student eh meiden sollte wie der Teufel das Weihwasser.
Die Uni Paderborn hat im Moment ca. 14.000 Studenten, was ungefähr 1.000 mehr sind in den vergangenen Wintersemestern. Die HoPo-Organisationen behaupten in diesen Tagen, dass die Universität für 8.000 Studenten geplannt gewesen ist.

Thursday, November 17, 2005

Was ist die richtige Vorbereitung für den Landeskongress?

Am Wochenende ist der Landeskongress der Julis NRW in Olpe.
Das ist damit der 3. Wochenende innerhalb von 5 Wochen, an dem ich für und mit den Julis unterwegs bin. Erst PPW Bad Honnef, dann der Bundeskongress in Berlin und jetzt der Landeskongress. Dann ist damit in der Form aber auch erstmal Schluß. Zumindest für ein paar Wochen.

Aber was ist die richtige Vorbereitung für einen Landeskongress:

1. Eigene Anträe nochmal nachbereiten, Informationenmaterial ein letztes Mal durchgehen.
Diesmal nicht. Kein Antrag von mir dabei.

2. Zum 10. mal versuchen das Schaubild im Antrag "Schülervertretungen" ganz zu verstehen.
Damit könnte diesmal tatsächlich Schluß sein. Nachdem Generationen von Julis mit diesem Antrag im Antragsbuch "groß" geworden sind, besteht diesmal eine realle Chance, dass der Antrag besprochen und verabschiedet wird. Wohl aber erst nach einigen Korrekuren, da er inhaltlich etwas in die Jahre bekommen ist.

3. Das "Lied der Julis" lernen.
Für alle die den Text, wie ich nur zu 50% auswendig kennen. Hier ist er nochmal:

"Das Lied der JuLis!"

Für die Freiheit wolln’ wir streiten,
Menschenrecht den Weg bereiten,
reichen Fremden gerne die Hand
Bereicherung für unser Land.
Wir wollen keine falsche Gleichheit,
sondern Chancengerechtigkeit.
Wir wollen Verantwortung privat
und wollen keinen starken Staat

Ref:

Denn wir sind jung und wir sind frei
und eins ist klar, wir sind dabei.
Rot und Grün kann uns nicht schrecken,
Schwarz niemals das Herz erwecken.
Freiheit bleibt unser Ideal,
denn wir sind Jung und Liberal

Wir wollen Marktwirtschaft gestalten,
statt Korruption verwalten.
Bei der Umwelt, da denken wir schon
an die nächste Gen’ration
Mit CDU und CSU
macht Deutschland seine Grenzen zu.
Das werden wir verhindern,
nicht nur mit High-Tech-Indern

Ref.

Will die SPD verschulden,
werden wir das hier nicht dulden.
Jetzt ist Schluss mit aller Subvention
und der Steinkohlereligion.
Sind die Gruünen so betroffen,
falsch gefühligkeitsbesoffen.
Der Traum von einer bess’ren Welt
träumt sich schön mit fremdem Geld

Ref.

Denn wir sind jung und wir sind frei,
und eins ist klar, wir sind dabei.
Rot und grün kann uns nicht schrecken,
Schwarz niemals das Herz erwecken
Freiheit bleibt unser Ideal,
denn wir sind jung und liberal

Die mp3 dazu habe ich allerdings immer noch nicht. Während der Cocktailbahr.de-Tour habe ich mir immer wieder vorgenommen mir mal die CD auszuleihen, aber es irgendwie doch immer vergessen.

Monday, November 14, 2005

Mitschriften für "Grundlegende Algorithmen" [Update]

Wie schon im letzten Semester möchte ich auch in diesem Semester wichtige Mitschriften von mir ins Netz stellen. Wie es aussieht wird es wohl bei "Grundlegenden Algorithmen" von Prof. Monien keine Folien zum Download geben. So daß es notwendig ist alles mit zu schreiben.

Vorlesung 17.10.2005: Mitschrift der Beweise für Theorem 1.1 und Theorem 1.2 Die Folien auf denen auch die beweisenen Theoreme vorgestellt werden, können von der Internetseite von Rainer Feldmann heruntergeladen werden.

Vorlesung und Übung 24.10.2005: Mitschrift der Beweise für Lemma 1.2a aus Übung und Lemma 1 aus Vorlesung

Vorlesung 14.11.2005: Mitschrift der Beweise für Bemerkung 3.1, Lemma 3.1, Lemma 3.3, Lemma 3.5

Übungsblatt 2 Abgabe meiner Gruppe zum Übungsblatt 2

Übungsblatt 3 Abgabe meiner Gruppe zum Übungsblatt 3

Übungsblatt 4 Abgabe meiner Gruppe zum Übungsblatt 4

Achtung: Alle Angaben sowie die Mitschriften als auch die Übungsblätter enthalten wahrscheinlich Fehler. Alle Angaben ohne Gewähr. Wer Fehler findet, den bitte ich darum mir diese mitzuteilen (Kommentarfunktion)

Tuesday, November 08, 2005

Tagesschau als Video-Podcast

Die Tagesschau auf den Computer laden, archivieren und verzögert sehen?
Das ist nun mit dem Video-Podcast von tageschau.de möglich. [Feed]

Schon seit einen Monaten gibt es einen Ton-Mitschnitt der Tageschau als normalen Podcast. Nun wurde dieses Angebot auch auf das Bild-Material erweitert.
Natürlich ist der Video-Podcast um ein vielfaches größer. Eine Ton-Tageschau ist schon mit ca. 5 - 7 MB pro Tag so groß für Modem- und ISDN-Nutzer.
Aber die Video-Version wird mit 19 MB zusätzlich den Rahmen der meisten User sprengen, die nach Traffic zahlen. Zum Glück habe ich eine Flatrate.

Mehr dazu: www.tagesschau.de/podcast

Wednesday, November 02, 2005

Ausarbeitung "Werkzeuge des AGEDIS-Projektes"

Meine Ausarbeitung zu den Werkzeugen, die innerhalb des AGEDIS-Forschungsprojektes erstellt und verwendet worden sind, ist jetzt fertig. Am 31.10 um 23:59 war die Abgabe.

Natürlich stelle ich auch dieses Dokument hier online. Meine Präsentation zu dem Thema ist ja ebenfalls schon zum Download verfügbar.

Tuesday, November 01, 2005

Mitschriften für "Einführung in die Politikwissenschaft" [Update]

Nach dem ich das Thema "Studium Generale" die letzten vier Semester aus verschiedenen Gründen total ignoriert habe (man sollte damit eigentlich schon nach dem 4. Semester zumindest für den Bachalorbereich fertig sein), muß ich dieses Semester aber schon damit anfangen. Unter anderem höre ich "Einführung in die Politikwissenschaften". Da auch dieses eine Vorlesung ist bei der alles mitgeschrieben werden muss (es gibt kein empfohlenes Lehrbuch und kein Skript), habe ich mich entschlossen auch diese Mitschriften kurz zu texen und online zu stellen.

Vorlesung vom 19.10.2005: Vorstellung der Vorlesungsgliederung

Vorlesung vom 26.10.2005: Platon und Aristoteles

Thursday, October 27, 2005

Buch über Smalltalk

Man kann von der politischen Einstellung des Bloggers Schockwellenreiter halten, was man will, ich halte davon gar nichts.

Warum das Blog trotzdem einen Platz in meinen NetNewsWire hat, liegt an deinen qualitativ hervorragenden Artikeln über Macs und Programmiersprachen.
Heute hat er wieder eine gute Buchempfehlung gegeben.


Das Smalltalk-Buch The Art and Science of Smalltalk kann ab sofort kostenlos von dieser Seite heruntergeladen werden.

Wednesday, October 26, 2005

Änderung der Nebenfachregelungen Wiwi für Informatik an der Uni Paderborn

Dieses Semester wurde überraschend (zumindest für die Informatik-Fachschaft) die Regeln für das Nebenfach Wirtschaftswissenschaften im Informatikstudium an der Uni Paderborn geändert. Kurz: Ich bin deswegen stinksauer. Bis jetzt bestand die Regelung, dass der Student sowohl "BWL A" als auch "BWL B" hören muss. Beide Veranstaltungen bestehen eigentlich aus 4 oder 5 Einzelveranstaltungen, die zusammen geprüft werden und sind jeweils 9 Leistungspunkte wert. Damit umfasst eine BWL-Veranstaltung ungefähr ein Drittel der erwarteten Semesterleistung (30 LP). Ich habe also brav BWL A und BWL B gehört und mit (für Informatiker) guten Ergebnissen abgeschnitten. Jetzt heißt es, dass BWL A ODER BWL B gehört werden muß. Das ich BWL B gehört habe, bringt also mich in meinem Studium keinen Schritt weiter. Für mich war es total umsonst.

Dieser Interpretation will sich aber Prof. Nastansky (Nebenfachbeauftragter) nicht anschließen. "Im Sinne der bisherigen verbindlichen NF-Regelungen werden die beiden BWL-Prüfungen auf dem Prüfungskonto für den I. Studienabschnitt berücksichtigt." Aber auf meine Frage "Würde ihre Bestätigung der erbrachten Leistungen anders ausfallen, wenn eine der beiden BWL-Veranstaltungen nicht im Nebenfach angerechnet würde?" antwortete der Nebenfachbeauftragte schlicht "Nein, s.o.".

Wenn die neue Regelung wenigstens schon ein Semester vorher angekündigt worden wäre, dann hätte ich meine Studienplanung darauf aus richten können. Ich könnte schon drei der acht Wahlveranstaltungen im 2. Studienabschnitt haben. Es reicht bei mir nicht ganz, dass ich ein ganzes Semester früher das Bachelor-Studium beende (nach 5 anstatt nach 6), aber bei anderen Studenten, die ich kenne, würde dies der Fall sein. Aber nein, Änderungen langfristig zu planen und es dem Studenten ermöglichen sich darauf einzustellen haben die Verantwortlichen für das Nebenfach nicht nötig.

Bei uns im Informatikinstitut gab es bei der Umstellung von Diplom auf Bachalor/Master die Regelung, dass bisherige Leistungen des Studenten nicht verloren gehen dürfen; allgemein sollen Übergangsregeln nicht zum Nachteil des Studenten sein. Das hat dort auch gut geklappt und im Gegensatz zu anderen Instituten oder anderen Unis hört man kaum Murren über die Umstellung der Abschlüsse. Wenn die Wirtschaftsinformatiker ihre Umstellung in dem Stil betreiben wie sie uns das Nebenfach aufdrücken, dann befürchte ich für die Wirtschaftsinformatikstudenten böses. Einige Gespräche mit Winfos bestätigen diese Befürchtung auch, da man dort nicht glücklich über die Art der Umstellung ist.

Nachdem sich offensichtlich viele Studenten über die neue Nebenfachregelung beschwert haben, würde jetzt eine Übergangsregelung getroffen, die den Namen allerdings nicht wert ist, denn sie umfasst nur einen kleinen Teil der Studenten. Eine Anrechnung auf ein anderes WiWi-Fach (Wirtschaftsinformatik oder VWL) ist möglich, wenn man noch auf Diplom studiert und das Vordiplom noch nicht hat. "Wenn Sie schon das VD [Anm.: Vordiplom] haben, dann gibt es in der Tat keine Anerkennungsmöglichkeit mehr."(Email von Prof. Szwillus)

Diese Regelungen lässt alle Studenten aussen vor, die schon auf die neue Studienordnung umgestellt haben. Und wer BWL B gehört hat und nach dem Semester sein Vordiplom noch nicht hat, gehört laut dem Standard-Studienverlaufsplan zu den langsamen Studenten. Wer im Plan mit seinem Studium ist, geht leer aus. Ich wünsche mir eine Ausweitung dieser eigentlich nur logischen Übergangsregelung auf alle Studenten und wundere mich sehr darüber, dass dort Probleme bestehen. Auf der Homepage werden für die Diplom-Studenten zwar noch weitere Regelungen angekündigt, aber in dem Zitat von Prof. Szwillus sieht das leider anders aus.

Es wurde also ohne Not ein Drittel eines Semesters für nichtig erklärt ohne das man eine Möglichkeit hatte, sich auf die neue Situation vorzubereiten. Man braucht sich bei solchen Regelungen nicht zu wundern, dass die durchschnittliche Studiendauer bei ca. 12 - 14 Semestern liegt (ich habe da keine eindeutigen Werte, aber die Gerüchte bewegen sich in dem Rahmen).

Zu allem Überfluss kollidiert die Vorlesung, die ich im Nebenfach nun noch hören muss, mit zwei anderen Veranstaltungen, die ich hören muss oder möchte. Die Veranstaltungen "Usability Engeniering", "Modellbasierte Softwareentwicklung" und ein Teil von VWL "Mikroökonomik A" liegen, finden alle Donnerstag von 14 - 16 Uhr statt.

Dies wäre ein Punkt an dem sich mal die ASTA einsetzen sollte, diese kümmert sich wohl nicht um solche banalen Sachen vor Ort.

Sunday, October 09, 2005

Wordpress als einfaches CMS

Ich stehe für einen Bekannten von mir vor der Aufgabe aus ein paar statischen HTML-Seiten ein kleines Content-Management-System zu bauen, dass aber das Layout nicht verändert.

Bei den meisten CMS passt sich das Layout dem CMS an, manchen Seiten sieht man sogar auf den ersten Blick an mit welchem CMS die Seite verwaltet wird. Beispiele dafür sind phpNuke und Mambo (, das immer durch eine Safari-Warnmeldung auffällt). Hier muss das CMS so flexibel sein, dass die Seite nicht geändert werden muss. Außerdem soll es sehr einfach bedienbar sein.

Ich glaube ich werde dafür Wordpress verwenden. Das System, dass auch bei dirkmeister.de zum Einsatz kommt. Die Idee haben ich durch diese beiden Beträe (eins, zwei) von www.perun.net bekommen, die den Einsatz der eigentlichen Blogsystems als CMS erklären. Ich bin gespannt, wie sich das System bewähren wird.

Monday, October 03, 2005

Vortrag "Werkzeuge des AGEDIS-Projektes"

Letzten Dienstag habe ich innerhalb des Proseminares "Präsentation ausgewählter Problemstellungen der Informatik" meinen Vortrag über die Werkzeuge des AGEDIS-Projektes gehalten.

Trotz der Anfangsschwierigkeiten mit dem Proseminar und einer nicht so geglückten Generalprobe am Freitag davor, fand ich persönlich den Vortrag von Inhalt und Stil eigentlich gelungen. Aber die Bewertung steht immer noch aus. Für die Gesamtbewertung fehlt auch noch meine Ausarbeitung zu dem Thema (1/3 der Note) und die Prüfung über ein anderes Thema aus der Seminarreihe (ebenfalls 1/3). Ich hoffe nur, dass alles gut klappt. Ich habe keine Lust extra Arbeit wegen dem Seminar zu haben und dann keine verknüftige Note dafür bekommen.

Das Thema selbst war allerdings sehr interessant aber auch sehr umfangreich. Mal sehen was die nächsten Jahre zum Thema "Modelbasiertes Testen" bringen. Wenn "Modelbasierte Softwareentwicklung" vielleicht(!) in einigen Jahr "Mainstream" geworden ist, dann ist das Testen anhand von Modellen eine naheliegene Idee.

Dank gebührt auch meinem Betreuer aus dem Software Quality Lab, Baris Güldali.

Meine Präsentation natürlich hier online verfügbar.

Wahl paradox: Warum CDU-Anhänger in Dresen nicht CDU wählen durften

Wenn die CDU in Dresden sehr viele Stimmen bekommen hätte, dann wäre dies für die Sitzverteilung im Bundestag aus Sicht der CDU-Anhänger nicht besser geworden sondern sogar schlechter.
In solchen Situationen sieht man wie seltsam unser Wahlsystem eigentlich ist. Diese Auswirkung widerspricht wohl so ziemlich jeder Intuition. An solche Dinge wie Überhangsmandate hat man sich ja mittlerweile gewöhnt, aber dieses "negatives Stimmengewicht" toppt alles.

Warum es zu einer solchen paradoxen Auswirkung kommt, wird in diesem ausführlichen Bericht von der Zeit erklärt.

Dort heißt es:

Die Probleme entstehen, weil die Überhangmandate für jedes Land einzeln berechnet werden, die Zweitstimmenanteile aber zwischen den Ländern ausgeglichen werden. In Sachsen (ohne den Wahlkreis 160) hat die CDU 13 Direktkandidaten ins Parlament gebracht, obwohl ihr nach dem Proporz nur 10 Sitze zustehen, sie hat also 3 Überhangmandate. Bekommt sie am 2. Oktober mehr als die erwähnten 42000 Zweitstimmen, so stehen ihr plötzlich 11 »normale« Mandate zu. Da sich aber ihr bundesweiter Stimmenanteil nicht wesentlich ändert, wird ihr das Mandat an anderer Stelle wieder genommen – bei der NRW-CDU, Verlierer wäre dort der Abgeordnete Cajus Julius Caesar. Nettoeffekt also: ein Sitz weniger. Einer mehr wird es dann wieder, falls CDU-Mann Andreas Lämmel in Dresden direkt gewählt wird. Im für die Union schlechtesten Fall verliert sie den Wahlkreis an die SPD-Direktkandidatin, bekommt aber zu viele Zweitstimmen. Dann schrumpft die Unionsfraktion tatsächlich von bisher 225 Mitgliedern auf 224.

Interessant und mit weiteren Kuriositäten versehen ist auch die im Bericht verlinkte Seite www.wahlrecht.de.

Wednesday, September 21, 2005

Didaktik-Workshop der Uni Paderborn beendet

Meine Universität, die Uni Paderborn, bemüht neuerdings sowohl die Betreuung der erfolgreichen Studenten als auch die Ausbildung der Nachwuchs-Tutoren.

Dazu war gestern und heute ein Workshop in der Fürstenallee, an dem alle neue Tutoren, die im nächsten Semester erstmals eine Übungsgruppe übernehmen, teilgenommen haben. Der Workshop stand unter dem Motte "Bessere Übungsgruppenleiter machen bessere Übungsgruppen".

Wir wurden (hoffentlich) auf zahlreiche mehr oder weniger realisitische Situtationen im Tutorenleben vorbereitet und es gab Tipps und Diskussionen wie man einzelne Situationen wie zum Beispiel Störungen oder große Leistungsunterschiede innerhalb der Teilnehmer umgehen kann. Interessant war dabei besonders, dass diese Rollenspielsitutationen per Video aufgezeichnet wurden und dann nachher in der Runde besprochen wurde.

Bestimmt haben wir ca. 250 verschiedene didaktische Konzepte angewendet. Allein in den ersten fünf Minuten wurde eine Sitzkreis gebildet, eine Vorstellungsrunde durchgeführt, bei dem man einen zufälligen Partner vorstellen muss.

Insgesamt waren es zwei interessante Tage und ich bin gespannt ob mir die Tipps und Tricks in Live-Einsatz im neuen Semster weiterhelfen können.